Weinglossar …

Glossa

Um den idealen Zeitpunkt für die Traubenlese festzulegen, hat man früher das spezifische Gewicht des Mostes, die Mostdichte, gemessen. Dazu verwendete man eine Senkspindel beziehungsweise Mostwaage, die der Pforzheimer Mechaniker Christian Ferdinand Oechsle in den 1830er Jahren erfunden hat. Je mehr Zucker sich in den Beeren abgelagert hat, desto dichter der Most und desto höher der angezeigte Oechslegrad, da sich die Spindel nicht mehr so tief in den Most senkt.

Heutzutage benutzen die Winzer keine Senkspindel mehr, sondern ein optisches Messgerät: den so genannten Refraktometer. Bei der Messung mit ihm wird nicht mehr die Mostdichte gemessen, sondern die Berechnung der Oechslegrade erfolgt über die Lichtbrechung des Mostes: Entscheidend ist die Lichtdurchlässigkeit beziehungsweise die Trübnis des Mostes. Um sie zu messen wird ein Tropfen Saft aus der Beere auf das Messprisma des Refraktometers geträufelt: Je höher der Extrakt und konzentrierter der Zuckergehalt des Mostes, desto höher die Trübnis beziehungsweise die Lichtbrechung anhand derer man dann den Oechslegrad ermittelt …

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