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Rhône

Im Rhônetal (Vallée du Rhône) werden etwa neun Prozent der Gesamtmenge des Weins in Frankreich erzeugt. Damit nimmt die Rhône unter den französischen Anbaugebieten für Qualitätswein hinter Bordeaux den zweiten Platz ein. Etwa 70.000 Hektar sind an den Hängen entlang des Flusses mit Rebstöcken bepflanzt, wobei sich das Weinanbaugebiet in die Nördliche und die Südliche Rhône unterteilen läßt – auch wenn vom nördlichen Teil nur fünf Prozent des Rhône-Weins stammt. Allein die Appellation Châteauneuf-du-Pape im Süden ist größer.

Rhone_Weinanbaugebiete

Nördliche Rhône

Weinbau

Die Rhône fließt über das Wallis in der Schweiz durch den Genfer See ins Mittelmeer. In Frankreich fließt sie in einer ursprünglichen Grabensenke zwischen dem Zentralmassiv und den Alpen, in die vor Urzeiten das Mittelmeer einfloß. Weinbau erstreckt sich hier an ihren Ufern auf etwa 250 Kilometern (mit etwa 250 Gemeinden) zwischen Vienne (beziehungsweise Lyon) im Norden bis nach Avignon im Süden.

Im nördlichen Teil zwischen Vienne und Valence ist das Rhônetal vergleichsweise eng und steil. Entsprechend liegen die meisten Weinberge nah am Fluß. Am Besten sind die nach Süden ausgerichteten Steillagen, oft in den Tälern von Nebenflüssen, denn sie können den Sonnenschein am Besten einfangen.

Die vor 300 Millionen Jahren einsetzenden vulkanischen Aktivitäten führten im Norden des Zentralmassivs zur Bildung von Granitgestein, der an der nördlichen Rhône allerdings doch ziemlich bröselig ist. Um Erosion vorzubeugen – und wegen der Steilheit – wurden deshalb Terrassen angelegt, das heißt die Rebstöcke balancieren hier auf terrassierten Klippen aus bröseligem Granit.

Klima

Der Nordteil der Rhône hat klimatisch und geologisch viel mit der Nachbarregion Burgund gemeinsam: das Klima ist gemäßigt-kontinental und ähnelt dem des Beaujolais. Die Temperaturen aber sind deutlich niedriger als an der südlichen Rhône. Das liegt auch am Mistral, der durch seine Kälte die Reifung im Norden verzögert.

Der Mistral ist ein trockener und kalter Nordwind, der durch das Rhôntal bis in den Golf von Lyon in der Provence weht. Liegt in der Biskaya ein Hoch und am Mittelmeer ein Tief, dann strömen die kalten Luftmassen nach Süden, dann herrscht der Mistral. Der Wind bringt zwar auch im Sommer Kälte, weht ansonsten aber insbesondere im Winter und im Frühjahr. Er sorgt dann bisweilen für Beschädigungen am Rebstock und führt zum „Verrieseln“ („coulure“): der Mistral verhindert dann die Befruchtung, das heißt Pollen aus dem männlichen Teil der Rebblüte werden nicht auf den weiblichen übertragen.

Gleichwohl bieten die engen Nebentäler der nördlichen Rhône aber auch einen gewissen Schutz vor dem Mistral, der in einer gewissen Höhe Geschwindigkeiten von bis zu 320 Kilometer pro Stunde erreichen kann. Selbst bei geringeren Geschwindigkeiten besteht so nämlich stets die Gefahr, dass die Reben geschädigt werden. Nicht zuletzt deshalb werden die Rebstöcke an der nördlichen Rhône gewöhnlich einzeln an Pfähle oder an ein Stangengerüst gebunden – was wiederum nur Handlese erlaubt.

Positiv wirkt sich der Mistral hingegen dadurch aus, daß im Norden kaum Luftfeuchtigkeit herrscht, das Pilzrisiko deshalb verringert ist. Denn anders als im Süden liegt die durchschnittliche Niederschlagsmenge im grünen Norden bei hohen 900 Millimeter pro Jahr, wodurch Pilzkrankheiten eine hohe Gefährdung darstellen, während im Süden Trockenheit das Problem ist. An der nördlichen Rhône trocknet der Mistral nach einem Regen die Blätter und hilft so, Schimmel und Fäulnis zu verhindern – insbesondere den Mehltau -, indem er Mikroben einfach wegweht. Er erleichtert so einen biologischen beziehungsweise biodynamischen Weinbau. Außerdem ist meistens schönes, wolkenfreies Wetter, wenn der Mistral weht, was für ausreichend Sonnenstunden sorgt.

Rebsorten

Ein Großteil der Produktion der Nördlichen Rhône, etwa 95 Prozent, stammt von Syrah, daneben werden noch die Weissweinsorten Viognier sowie Marsanne und Roussanne angebaut: Marsanne sorgt in Cuvées für Fülle, Roussanne steuert Säure bei.

Syrah

Lange war nicht klar, welchen Ursprung Syrah hat, inzwischen aber gilt als gesichert, dass Syrah von der Nördlichen Rhône kommt, wo er 1781 auch erstmals als „Sira“ erwähnt wird. Auch heute noch gilt die Rhône als bekanntesten Anbaugebiet für die Rebsorte, wo die hochwertigsten Weine von ihm wohl in den Appellationen Côte Rôtie und Hermitage an der Oberen Rhône entstehen.

Syrah ist eine ertragreiche Rebsorte, die spät austreibt, aber auch ausreift. Seine Beeren sind dann – ähnlich wie bei Cabernet Sauvignon – klein, dick und dunkel und ergeben Weine mit vollem Körper, gut strukturierter Säure und reichlich Tannin. Sie sind in der Regel dunkelrot, zeigen in der Nase florale Noten (Veilchen) und haben Aromen von schwarzen Früchten sowie manchmal auch schwarzem Pfeffer. Die tiefen, dunklen, dichten Qualitäten werden jedoch beeinträchtigt, wenn seine Erträge nicht reduziert werden oder er zu lange am Stock bleibt – Syrah verliert dann viel von seinem Aroma und seiner Säure.

Gerade an der Nördlichen Rhône, aber auch in anderen Regionen, muss dabei sehr darauf geachtet werden, wo Syrah angebaut wird, denn er wächst hier am äußersten Rand der Klimazone, wo die Südexposition für die Reife von Syrah entscheidend ist. Weiter nördlich beziehungsweise in einem zu kühlen Klima reift er nicht mehr aus und entwickelt dann auch unangenehme kräuterige Noten.

Der Stil des Syrah hängt also sehr vom Klima ab, in dem er heranreift – je weiter im Norden, desto besser sind zur Sonne hin exponierte Südhänge wie eben beispielsweise beim Côte Rotie („gerösteter Hang“). Verantwortlich dafür, dass an der Nördlichen Rhône zu 95 Prozent Syrah angebaut wird, ist neben der Südexposition der meisten Weinberge dabei insbesondere die Nachtkälte, denn sie wirkt sich positiv auf die Säureentwicklung des Syrah aus. Der Syrah von hier ist deshalb auch überhaupt nicht mit einem Syrah aus dem australischen Barossa Valley zu vergleichen, wo er „Shiraz“ genannt wird und wo es natürlich viel wärmer ist, weshalb der Wein von dort auch alkoholhaltiger, körperreicher und „marmeladig“ ist.

Gegenüber einem Shiraz ist ein Syrah von der Rhône idealerweise eleganter und hat bisweilen eine gut strukturierte Säure, ist aber auch würziger und tanninreicher, adstringierender. Das hat damit zu tun hat, dass man den Tresterhut während der Maischegärung immer wieder von Hand mit einem Stössel untertaucht („Pigeage“), um viel Extraktion zu erreichen. Syrah-Weine werden hier gewöhnlich nicht im Barrique ausgebaut, denn größere Holzfässer ermöglichen schlankere Weine. Eine feinere Tanninstruktur versucht man dann durch eine verlängerte Mazeration nach der Gärung zu erreichen.

Manchmal wird auch ein geringer Anteil der weißen Rebsorte Viognier beigemengt, was den Weinen mehr Struktur und farbliche Stabilität geben soll (womöglich auch etwas zusätzliche aromatische Intensität), auch wenn das heute kaum noch praktiziert wird. Ohnehin kann die Gesamtkonzentration an Farbpigmenten in Syrah-Trauben bis zu 40 Prozent höher liegen als bei der dunklen Carignan. Nicht zuletzt auch deshalb ist Syrah grundsätzlich gut geeignet für längere Reifezeiten – die er bei den hohen Säure- und Tanningehalten der Weine von der Rhône mitunter auch braucht.

Viognier

Aus der Rebsorte Viognier entstehen goldgelbe, hocharomatische, körperreiche Weißweine mit einer öligen Textur und intensiv duftenden, floralen Noten und solche reifer Aprikose, Pfirsich und Mango. Weine von Viognier sind eher säurearm, aber alkoholstark – sie besitzen häufig hohe Alkoholwerte von 13,5 bis 14,5 Volumenprozent, da die Trauben ihre charakteristische Aromatik erst sehr spät bei schon sehr hohen Zuckerwerten entwickeln. Vollreif kann Viognier insofern hohe Oechslegrade erreichen, baut dabei aber seine Säuren rasch ab, weshalb der Lesezeitpunkt wichtig ist, damit die Weine nicht zu alkohol- und körperreich ausfallen.

Nicht zuletzt aufgrund ihrer Aromatik ist Viognier sicherlich eine der spannendesten Weißweinsorten überhaupt- sie ist aber anfällig für Rebkrankheiten, insbesondere für Echten Mehltau, was bei der ohnehin nicht sehr ergiebigen Rebsorte noch mit mit erheblichen zusätzlichen Einbußen verbunden ist. Die Rebe war zwar früher in der Gegend südlich von Lyon ziemlich stark verbreitet und wächst auch seit Jahrhunderten an der Nördlichen Rhône, wo vermutlich auch seine Heimat liegt – in Condrieu oder in Ampuis, wo er erstmals 1781 urkundlich erwähnt wird. Wegen seiner schwachen Erträge gingen die Bestände von Viognier allerdings kontinuierlich zurück, sodass die Rebsorte in Zusammenhang mit der er Reblauskrise Ende des 19. Jahrhunderts beinahe verschwand.

Danach fand Viognier lange keine Beachtung und war deshalb sogar kurz davor, komplett vergessen zu werden. Nur noch 14 Hektar waren 1968 an der Nördlichen Rhône zu verzeichnen – in den drei Appellationen Condrieu, Château Grillet und in noch geringerem Umfang Côte Rôtie, wo sie jedoch nur in Weine von Syrah mit bis zu 20 Prozent zugegeben wird, was den Weinen mehr Struktur und farbliche Stabilität geben soll (womöglich auch etwas zusätzliche aromatische Intensität), auch wenn das heute kaum noch praktiziert wird.

Dann aber erlebte die Rhône mit ihren kraftvollen Weinen in den 1980er Jahre einen Aufschwung, von dem auch Viognier profitieren sollte. Rasch entwickelte sich der Bestand – der in Frankreich bis zum Jahr 2015 insgesamt auf über 6.300 Hektar anwuchs, der überwiegende Teil davon an der oberen Rhône. In den Appellationen Condrieu und Château Grillet am Oberlauf der Rhône ist der Viognier jedenfalls die einzig zugelassene Rebsorte. Vor allem in Condrieu werden dabei zweifelsohne die hochwertigsten (aber auch teuersten) Weine von ihm produziert.

Das Renommee der Weine aus der AOP Condrieu hat sicherlich zum Aufschwung von Viognier beigetragen. Viognier wird hier mitunter im Barrique ausgebaut – nichtsdestotrotz sind die Weine nicht wirklich lagerfähig und sollten noch frisch getrunken werden, wenn ihre duftig-aromatischen Qualitäten noch ausgeprägt und die von Natur aus etwas zurückhaltende Säure noch etwas von ihrer Frische bewahrt hat.

In Condrieu, wie überhaupt an der Rhône, verursacht der Mistral seit jeher Probleme beim Anbau von Viognier, weshalb Anpflanzungen nur an windgeschützten Standorten erfolgen sollten. Da Viognier schon früh austreibt, besteht außerdem auch immer das Risiko, dass er Frühjahrsfrösten zum Opfer fällt. Allerdings ist die Rebsorte relativ unempfindlich gegen Trockenheit, das heißt, wenn Viognier vor Wasserstress bewahrt wird, ist er sogar eher für warme, als für kühlere Regionen wie die Nördliche Rhône geeignet. Ausgereift schützt ihn allerdings seine relativ dicke Beerenhaut hier gegebenenfalls auch vor Fäulnis.

Appellationen

Die meisten der Weine der Nördlichen Rhône kommen aus einer der acht Cru-Appellationen mit Premium-Vinifizierung (Appellation d’Origine Protégée, AOP), auch wenn theoretisch generischer „AOP Côte du Rhône“ erzeugt werden kann, die das komplette Anbaugebiet umfaßt. Die meisten AOPs sind dabei sehr klein, nur Saint-Joseph und Crozes-Hermitage erstrecken sich über ein größeres Gebiet.

Die wichtigsten Appellationen der Nördlichen Rhône von Norden nach Süden sind:

  • Côte Rotie
  • Condrieu
  • Saint-Joseph
  • Hermitage
  • Crozes Hermitage
  • Cornas
Côte Rotie

Auf etwa 264 Hektar wird hier Wein angebaut. „Côte Rotie“ heißt übersetzt „gerösteter Hang“, denn hier wird es im Sommer sehr heiß: bis zu sechzig Grad ist es hier steil, an manchen Stellen müssen sogar Flaschenzüge und Monorackbahnen eingesetzt werden (wie an der Mosel). Dadurch jedoch ist der Weinberg perfekt zur Sonne hin ausgerichtet: viele der nach Südosten exponierten, oft nur 500 Meter breiten Lagen werden ganztägig von der Sonne beschienen, der Hang eben „geröstet“. Das harte Gestein (im Norden Schiefer) speichert noch dazu jedes Grad Wärme. Deshalb reifen neuere Pflanzungen nie so stark aus. Unterschieden wird zwischen zwei Hängen oberhalb von Ampuis: der Côte Blonde (Granit), wo weichere Weine entstehen, und der Côte Brune (Schiefer), wo „tiefere“ Syrah-Weine produziert werden.

Traditionell darf Syrah mit bis zu zwanzig Prozent Viognier verschnitten werden (das sorgt für ein komplexeres Bouquet), tatsächlich aber wird oft weniger verwendet oder gar nichts verschnitten. Die Syrahs von Côte Rotie sind dunkelrot, körperreich und würzig. Die Besten legen eine aromatische, florale Frische und Eleganz der Textur an den Tag, die sie von den körperreichen, stämmigen Hermitage-Weinen unterscheidet.

Condrieu

Hier wird auf insgesamt 164 Hektar zu 100 Prozent Viognier angebaut – idealerweise von ertragsarmen, älteren Reben. Château-Grillet ist eine Appellation mit einem vier Hektar großen „Amphitheater“ innerhalb von der AOP Condrieu und im Besitz von Francois Pinault, dem auch Château Latour in Pauillac gehört (sie ist neben der AOP Romanée-Conti die kleinste und einzige nach ihr benannte AOP). Viogniers von hier kosten etwa 300 Euro pro Flasche.

Die dritte Weißwein-Appellation neben Condrieu und Château-Grillet ist die AOP Saint Péray.

Saint-Joseph

Die Appellation Saint-Joseph ist ein schmales Anbaugebiet am rechten Ufer der Rhône mit etwa fünfzig Kilometer Länge. Zur AOP wurden die insgesamt 26 Dörfer von Saint-Joseph erst 1956, aber Mönche eines Jesuitenklosters machten die Region zwischen Tournon und Mauves, vier Kilometer nördlich von Tournon, bereits im 17. Jahrhundert mit ihren „Vins de Mauves“ genannten Weinen bekannt, die sie bis an den russischen Zarenhof exportierten.

Saint-Joseph zeichnet sich durch seine Böden aus, die bisweilen aus verwittertem Granit bestehen, und seine extremen Steillagen mit kargen Terrassen über der Rhône, die süd- und südöstlich ausgerichtet sind. Etwa 1.200 Hektar stehen hier unter Reben. Angebaut werden zwar auch Marsanne und Roussanne, der Großteil ist aber Syrah, dem Hermitage vergleichbar in Geschmacksintensität und Struktur. Dennoch werden aber auch schlanke Weine produziert, insbesondere durch Kohlensäuremaischung (zum Beispiel von der Domaine Coursodon).

Hermitage

Zwar waren die Hermitage-Weine bereits im 17. Jahrhundert bekannt, lange jedoch wurden sie nur als Verschnittpartner für Bordeaux-Châteaux genutzt. Erst seit etwa 1890 entwickelte sich Hermitage zu einer der berühmtesten Grand Crus Frankreichs. Schon die Römer bestockten den Hügel an der Nördlichen Rhône mit Reben, und bereits im Jahr 1224 ließ sich hier ein Kreuzritter als Eremit nieder, der dem Hügel seinen Namen gab. Heute sind auf dem steilen Südhang hinter der Stadt Tain L`Hermitage etwa 136 Hektar mit Reben bepflanzt.

Für die Nördliche Rhône einzigartig, liegen die Hänge des Hermitage am linken, östlichen Flussufer, westlich oder gerade nach Süden ausgerichtet, zum Schutz vor dem Mistral, und in Teilen terrassiert, wegen der Erosionsgefahr.

Das Klima ist einheitlich, die Geologie aber nicht. Während der Eiszeit durchbrach an dieser Stelle die Rhône einen Ausläufer des Zentralmassivs, wodurch eine große geologische Vielfalt an der Oberfläche entstand: im Westen verschwindet der Granit unter Schiefer, im Osten dominieren Schwemmlandterrassen, die mit Löss (einem porösen Kalk) bedeckt sind. Zentrale Lagen haben Kalkböden.

Der Weinberg ist in eine Anzahl von „lieux-dits“ (Einzellagen) aufgeteilt, die allerdings nicht als eigene Appellation genannt werden. Der Hermitage-Hügel ist also kein „Climat“ nach burgundischem Vorbild, sondern eine Grosslage („Grand Cru“) – eine Gemeindeappellation, deren Einzellagen („Crus“) im Verlauf der Geschichte nicht weiter klassifiziert und hierarchisiert wurden. Dennoch unterscheidet man die Lagen untereinander, insbesondere auch aufgrund der Bodenverhältnisse: als beste Lagen gelten „Les Bessards“ (mit Granitboden) und „Le Méal“ (hier wurden Tonerden von den Gletschern gegen den Granit geschoben). Andere Einzellagen sind „Péleat“, „Rocoules“, „L´Ermite“, „Maison Blanche“ et cetera, aber in keiner davon herrscht Granit als Unterlage vor.

Der Hermitage wird zwar von insgesamt dreißig Winzern bewirtschaftet, aber nur wenige besitzen Reben in mehr als einer Einzellage: Nur etwa zehn Prozenten besitzen zusammen 95 Prozent der Rebflächen, und die meisten Winzer besitzen entsprechend nur kleine Flächen und produziert entsprechend auch Weine, die nur aus dieser Einzelage stammen. Die Mehrheit der Hermitage-Weine ist aber traditonell keine „Sélection parcellaire“, sondern eine Assemblage aus verschiedenen Einzellagen, sieht man von den Spitzenlagen „Les Bessards“ und „Le Méal“ ab, die mit Château Lafite und Romanée-Conti als beste Rotweinlage der Welt genannt wird und nicht verschnitten wird, wie traditionelle Hermitage-Weine, sondern eben einzeln auf den Markt kommen.

Für rote Hermitage-Weine aus Syrah sind bis zu 15 Prozent Roussanne- und Marsanne-Anteil erlaubt, das wird aber selten gemacht. Stattdessen werden daraus eigenständige Weine produziert – ein Fünftel der Produktion der Appellation ist Weißwein. Rotweine haben bei der Gärung eine lange Maischestandzeit, werden zwei Jahre im Holz ausgebaut (auch Côte-Rôtie und Cornas) und sollten zehn bis zwanzig Jahre reifen – haben also eine ähnlich lange Reifezeit wie ein Barolo.

Hermitage ist gewöhnlich körper- und tanninreich und scheidet starkt Depot ab, weshalb er dekantiert werden sollte. Außerdem sollte er etwas Reifezeit hinter sich haben (zumindest fünf Jahre). Auch weißer Hermitage ist selten leicht und schlank.

Crozes Hermitage

Crozes-Hermitage ist mit 1.500 Hektar die mengenmäßig bedeutendste Appellation der Nördlichen Rhône, die sich im Umkreis von 16 Kilometer um den Berg Hermitage und die Stadt Tain erstreckt. Im flachen südlichen Teil wachsen leichte Weine von Syrah mit maximal 15 Prozent Roussanne oder Marsanne, im steileren Norden sind sie tanninreicher (hier wird Holz eingesetzt).

Cornas

Mit Abstand die wärmste Appellation mit vielen Seitentälern, die die Sonnenhitze einfangen. Hier werden zu 100 Prozent Syrah-Reben angebaut.

Südliche Rhône

Die Südliche Rhône beginnt nach Valence, wo sich das Rhône-Tal verbreitert. Viele, nicht alle, Appellationen, haben sehr steinige Böden und die Reben wachsen in viel flacherem Gelände als im Norden. Typisch für das flache Gebiet sind die „Galets“Flußkiesel aus dem ehemaligen Bett der Rhône -, insgesamt aber ist der Boden sehr vielfältig. „Galets“ fangen die Sonnenhitze auf und wärmen den Weinberg von unten, was die Traubenreife fördert.

Klima

Auch das Klima ändert sich von kontinental zu mediterran, sodaß die Winter milder und die Sommer heißer sind (das Problem ist Trockenheit). Außerdem gewinnt der Mistral hier an Schärfe und kann beträchtlichen Schaden anrichten. Schutz bieten keine Anhöhen, sondern gepflanzte Hecken und Bäume. Ausserdem sind die hier hauptsächlich angebauten Grenache-Reben niedrig in Buschform erzogen, was Schutz vor Wind bietet und sie profitieren so auch von der Wärme des Bodens. Grenache ist widerstandsfähig gegen Wind und Dürre, Spitzenweine sind ertragsreduziert produziert.

Rebsorten

An der Südlichen Rhône wird das Tal breiter und die steilen Hänge verlieren sich. Die Rebflächen erstrecken sich weit vom Fluss entfernt über große, steinige Ebenen. Es ist heißer und trockener als im Norden, weshalb hier überwiegend Rotwein angebaut wird. Besonders wohl fühlt sich Grenache.

Grenache treibt früh aus und hat, da sie spätreifend ist, eine relativ lange Wachstumsperiode. Deshalb muss sie in warmen oder heißen Klimata angebaut werden – sie ist dafür widerstandsfähig gegen Trockenheit. Grenachebeeren sind groß und dünnschalig, haben wenig Tannin und Säure, dafür aber einen hohen natürlichen Zuckergehalt. Entsprechend alkoholreich sind ihre Weine – man kann zweifellos davon ausgehen, dass die Grenache hinter der Forderung nach einem Mindestalkoholgehalt von 12,5 Volumenprozent beim AOP Châteauneuf-du-Pape an der Südlichen Rhône steht – einem der alkoholreichsten Weine überhaupt. So verhältnismäßig süss Grenache ist – wird sie aber auf kargem Boden streng geschnitten, also im Ertrag reduziert, und läßt man sie voll ausreifen, kann sie durchaus sehr konzentrierte, würzige Rotweine hervorbringen, die lange ausgebaut werden müssen.

Bei Grenache ist Mazeration – also Maischekontakt – vor der Gärung üblich, um Geschmacks- und Farbstoffe zu extrahieren, bevor der Alkoholgehalt durch die Gärung ansteigt. Auch hier können ganze Trauben zugefügt werden wie bei Pinot Noir. Für Premiumwein von Grenache benutzt man offene Gärbehälter, vollzieht eine sanfte Pigeage der Maische und versucht die Tanninstruktur durch die zusätzliche Mazeration nach der Gärung zu stärken. Grenache reift in großen Gebinden und bisweilen unter Holzeinfluß – was sich durch würzige Noten auch im Aroma der Weine widerspiegelt. Ansonsten ist Grenache gewöhnlich körperreich mit weichen Tanninen und Aromen von roten Früchten.

Neben Grenache spielen auch Syrah, Mourvèdre und Cinsault eine unterstützende Rolle, mit denen sie häufig verschnitten wird: Syrah bringt Farbe und Tannin, Mourvèdre Tannin, Aromen schwarzer Früchte und Wild- und fleischige Noten (für Mourvèdre ist die südliche Rhône die nördliche Randklimazone, in der sie gerade noch auswächst). Auch Cinsault bringt Fruchtaromen und florale Noten ein. Carignan hat viel Säure. Der klassische Rhône-Blend besteht aus Grenache, Syrah und Mourvèdre (in Spanien auch Monastrell genannt).

Hinsichtlich der Rotweinbereitung variieren die Methoden: Um trotz potentiell hohem Tannin und Alkohol ausgewogene Weine zu produzieren, versuchen manche kalt einzumaischen, offen zu vergären oder reifen ihre Weine in großen Eichenfässern.

Weißweine machen gerade einmal vier Prozent der Produktion aus an der Südlichen Rhône. Zu den bekannten Rebsorten der Nördlichen Rhône kommen noch Clairette, Grenache Blanc (in Luberon) und Bourboulenc.

Appellationen

Die überregionale Weinbauregion der südlichen Rhône nennt sich „AOP Côtes du Rhône“ und bemißt 56.400 Hektar. Knapp die Hälfte der Produktion deer südlichen Rhône beläuft sich auf „AOP Côte du Rhône“-Weine (als generische Appellation). Mindestens vierzig Prozent aller Rotweine werden dabei aus Grenache bereitet.

Die 7.800 Hektar große Appellation Côte-du-Rhône-Villages produziert 13 Prozent der Gesamtmenge und steht qualitativ etwas höher. Von den 95 Gemeinden im Süden (keine im Norden) dürfen 17 zur Bezeichnung „Village“ noch ihren Namen hinzufügen. Sie sind etwas körperreicher, haben mehr Struktur und etwas mehr würzige Aromen roter Früchte.

Cru-Appellationen an der Südlichen Rhône gibt es ingesamt neun, die zusammen elf Prozent der Gesamtproduktion erbringen. Einige davon sind hochangesehen, die berühmteste ist vielleicht Châteauneuf-du-Pape. Ansonsten sind wichtige Appellationen an der Südlichen Rhône:

Châteauneuf-du-Pape

Châteauneuf-du-Pape ist die allererste Appellation Frankreichs (seit 1933) und befindet sich unweit von Avignon, das in der Zeit von 1309 bis 1377 zum Sitz des Papstes wurde: Insgesamt sieben französische Päpste residierten in Avignon im Exil, 67 Jahre war die Stadt Sitz des heiligen Stuhls und Zentrum der Christenheit. „Ubi Papa, ibi Roma“, „Wo der Papst ist, da ist Rom“, lautete in dieser Zeit die Devise. Dazu kam es, weil Frankreich nach dem Tod des Stauferkaisers Friedrich II. zunehmend versuchte, seinen weltlichen Einfluss gegen den universalen Machtanspruch des Papsttums durchzusetzen. Das gelang dann auch 1305, als Clemens V. aus Bordeaux zum Papst gewählt wurde und vor politischen Unruhen aus Rom fliehen mußte. Er verzichtete auf den Amtssitz in der Heiligen Stadt, ließ sich stattdessen in Lyon krönen und dann bis zu seinem Tod 1314 in Avignon nieder – wo er und die Kurie völlig in Abhängigkeit von Frankreich und unter den Machteinfluß des französischen Königs geriet.

Im Zentrum von Avignon steht heute eine mächtige gotische Festung, die damals im 14. Jahrhundert in dreißigjähriger Bauzeit schließlich von Benedikt XII. (1334-1342) eingeweiht wurde. Um die Legitimation des päpstlichen Sitzes in Avignon, fern von Rom, zu festigen, ließ er eine Kapelle in der Burg bauen, die dem heiligen Martial geweiht wurde. Die Legende erzählt, dass Petrus ihn als Apostel nach Gallien sandte. Aufgrund der großen Erfolge seiner Missionierungen spricht man von Sankt Martial als Ahnherrn der Päpste von Avignon. Benedikt XII. ließ die Kapelle mit Szenen aus dem Leben des Heiligen bemalen. Und in dieser Kapelle wählten die Kardinäle dann jeweils aus ihrer Mitte den neuen Papst. Schon damals beendete nur das einstimmige Ergebnis das Konklave.

Auch beim Bau der berühmten Steinbrücke Saint-Bénézet, auch Pont d`Avignon genannt, wurde die Gründungsgeschichte, wie so oft im Mittelalter, mit einer frommen Legende verwoben: Einer göttlichen Eingebung folgend, sollte der Hirtenjunge Bénézet im 12. Jahrhundert eine Brücke über die Rhône errichten. Als er dies im Dorf erzählte, wurde er ausgelacht, woraufhin er mit übermenschlicher Kraft einen Felsbrocken aufhob und damit den Grundstein für die Brücke legte. Zur Zeit des Exils der Päpste in Avignon bildeten die Rhone und damit auch die Brücke die Grenze zwischen dem Königreich Frankreich und dem Kirchenstaat (dem sogenannten Comtat Venaissin). In dieser Zeit wurde auch die heute noch als Ruine erhaltene Doppelkapelle auf der Brücke erbaut. Seither ihrer Errichtung wurde die berühmte Brücke jedoch mehrfach durch Krieg und Hochwasser beschädigt, bis schließlich nur noch die vier bis heute erhaltenen Brückenbögen übrig blieben.

Anders als die Brücke, hat der Palais des papes bis heute überlebt. Mit dem Bau dieser Glaubensburg wollte Benedikt XII. den Führungsanspruch im päpstlichen Exil untermauern – und als sein Nachfolger Clemens VI. (1342-1352) dann auch noch ganz Avignon kaufte, begründete er damit endgültig den päpstlichen Hof im Exil, der sich in der Folge mit Ablassgeldern zu einem der glanzvollsten Höfe des mittelalterlichen Europas entwickelte.

Das neue Zentrum der Christenheit wurde zum magischen Anziehungspunkt. Der zuvor unbedeutende Ort an der südlichen Rhône war dem Bevölkerungszuwachs und dem Zuzug des gesamten Klerus samt päpstlichen Hofstaates allerdings kaum gewachsen. Mitte des 14. Jahrhunderts stieg die Einwohnerzahl Avignons innerhalb von 35 Jahren von etwa 6.000 auf über 30.000. Vor allem fromme Pilger, Gesandte der adligen Höfe und Kaufleute kamen hierher. Unter ihnen war auch der Vater von Francesco Petrarca (1304-1374), der hier aufwächst und als scharfer Kritiker der Kirche den Verzicht auf jeden weltlichen Besitz forderte. In seinen öffentlichen Pamphleten klagte er an: „Man verachtet Gott und betet stattdessen Geld an.“

Für Petrarca wurde Avignon bald zu jenem gottlosen Babylon, als das es im Alten Testament bezeichnet wird – zur „Hure Babylon“, Inbegriff der Verderbtheit der Welt. Die Kurie selbst war gegenüber dieser Kritik allerdings taub. Denn mit seinen mächtigen Mauern war der Palast nicht nur für Feinde uneinnehmbar geworden, sondern man schirmte sich damit zudem auch vom Lärm der Straße ab – und frönte stattdessen dem Luxus, wie beispielsweise der prunkliebende Clemens VI., dessen mit farbenprächtigen, glasierten Fliesen ausgelegtes Schlafzimmer erhalten blieb. Zur abendlichen Unterhaltung innerhalb der düsteren Mauern ließ er gerne Käfige mit Nachtigallen aufstellen, die für ihren nächtlichen Gesang bekannt sind.

Auch in den Fresken seines Arbeitszimmers, die dem Stil zeitgenössischer französischer Hofmalerei nachempfunden ist, zeigt sich die Vorliebe von Clemens VI. für herrschaftliche Vergnügungen wie Fischfang und Jagd, die auch zu den Privilegien am päpstlichen Hof zählten. Tatsächlich gab es im Palast einen Teich, der für die üppigen Mahlzeiten den frischen Fisch lieferte. Für den Wein dazu sorgte zuvor schon einer seiner Vorgänger, nämlich der im Cahors, im Südwesten Frankreichs, geborene Papst Johannes XXII. (1316–1334), der sich als Sommerresidenz das Schloss Châteauneuf unweit von Avignon wählte, das er ausbauen ließ. Von hier aus gab er der Region mit der Einführung des Weinbaus und der Umwandlung in eine Kulturlandschaft wichige Impulse: er ließ Winzer aus dem Cahors kommen, die schon im 13. Jahrhundert ihren Wein nach England exportierten und dort für ihren kräftigen „Black wine“ bekannt waren (im Gegensatz zu den hellen „Clarets“ aus Bordeaux). Sie begründeten den Weinbau an der Südlichen Rhône und produzierten einen Rotwein namens Vin d`Avignon, der dem ab dem 19. Jahrhundert bekannten Châteauneuf-du-Pape voranging.

Châteauneuf-du-Pape bezeichnet heute eine Appellation, die rund 3.200 Hektar Rebfläche auf einem Mosaik karger Böden aus Kalk, Lehm, Kies und Sand umfasst, und ist mit Abstand die berühmteste (und alkoholreichste) Cru der südlichen Côtes du Rhône. Der Wein selbst darf dabei in vier weiteren Gemeinden erzeugt werden: außer Châteauneuf selbst (es liegt auf 120 Meter Höhe), Bédarrides, Sorgues, Courtheson und Orange, die gemeinsam sieben bis acht Millionen Flaschen jährlich produzieren. Erlaubt ist nur ein geringer Ertrag von 35 Hektoliter pro Hektar.

Der Wein zeichnet sich seit jeher durch den mit 12,5 Volumenprozent höchsten Mindestalkoholgehalt Frankreichs aus (oft haben die Weine aber bis zu 16 Volumenprozent Alkohol), was zweifellos mit der alkoholreichen Grenache zu tun hat, die immer noch die wichtigste Rebsorte im Châteauneuf-du-Pape ist. Der war lange überwiegend ein Verschnitt, wird inzwischen aber auch manchmal reinsortig aus Grenache gemacht. Ansonsten sind über neunzig Prozent der Produktion rote Rebsorten – eine Cuvée aus 18, ehemals 13 zugelassenen Rebsorten, die bisweilen körperreich, üppig texturiert und würzig, fleischig und stark ist.

In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts zählte Avignon zu den einflussreichsten Metropolen in Europa. Doch in der Zeit wirtschaftlicher und kultureller Blüte, zeigte sich auch die Vergänglichkeit des Reichtums. Die Verschwendungssucht der Päpste und die Korruption der Kurie beschleunigten den Autoritätsverlust des Heiligen Stuhls von Avignon und in Rom und Pisa wurden sogar Gegenpäpste gewählt. Schließlich wurde das Papsttum in Avignon 1376 beendet und Rom nach der sogenannten „babylonischen Gefangenschaft“ wieder zur Papstresidenz – Avignon aber, bis 1408, noch Sitz zweier Gegenpäpste. Dieses sogenannte abendländische Schisma aber, also die zeitweilige Kirchenspaltung innerhalb der lateinischen Kirche mit den konkurrierenden Papstansprüchen in Rom und Avignon von 1378 bis 1417, stürzte die Christenheit in eine tiefgreifende Verunsicherung.

Inzwischen wurde die Stadt und der Palast zu einer einzigartigen Theaterkulisse: Nicht mehr für Pilger, sondern mit über 500 Vorstellungen pro Jahr ist Avignon zum Wallfahrtsort für Theaterbegeisterte aus aller Welt geworden. Aufführung von berühmten interntionalen Ensembles sind im ständigen Wechsel zu sehen – und beim berühmten Theaterfestival im Juli jeden Jahres wird Avignon dann zur größten Bühne der Welt.

Côtes du Ventoux

Eine weitere Appellation, die ebenfalls in der Zeit der Päpste in Avignon entstand, ist die nach dem über dem Rhônetal thronenden, 1.912 Meter hohen Mont Ventoux benannte Appellation, ursprünglich Côtes du Ventoux, wo auf einer Fläche von 7.700 Hektar Reben stehen. Die Region gehört schon zur Provence, das Weinanbaugebiet aber wird zur Südlichen Rhône gezählt.

Tavel und Lirac

Beide Appellationen sind für ihre Rosé-Produktion bekannt, die sehr körperreich und geschmacksintensiv sind und insbesondere aus Grenache und Cinsault produziert und flaschengereift sind.

Gigondas

Ist seit 1971 eine AOP. Dank der Höhenlage und kalkhaltiger Böden (Ablagerungen des ursprünglichen Mittelmeeres) ist ein Gigondas etwas aromatischer und sanfter als ein Châteauneuf, trotzdem körperreich und würzig (durch den Holzeinsatz). Hauptbestandteil ist Grenache.

Vacqueyras

Vacqueyras ist seit 1990 eine AOP, mit sandigerem Terrain und etwas schweren Weinen als Gigondas, da die Trauben hier früher reifen.

Vergleich

Nördliche und Südliche Rhône unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht:

  • Nur fünf Prozent der Anbaufläche der Rhône sind im Norden, 95 Prozent im Süden.
  • Während im Norden ein kühleres kontinentales Klima herrscht, macht sich im Süden der warme Einfluß des Mittelmeeres bemerkbar.
  • Insgesamt ist es im Süden trockener und die Bodenvarianten sind vielfältiger.
  • Im Norden, in Flußnähe, stehen die Reben auf terrassierten, steilen Hängen und die Rebstöcke werden aufgrund des Mistral einzeln an Pfählen erzogen, während der Süden überwiegend flach und deshalb dem Wind praktisch schutzlos ausgeliefert ist, der hier entsprechend heftiger weht.
  • Die Reben werden im Süden deshalb überwiegend in Buschform erzogen.
  • Während die Weine im Norden praktisch fast nur reinsortig erzeugt werden, sind die Weine im Süden meistens Cuvées.
  • Im Süden werden viele Massenweine produziert, während im Norden hauptsächlich Premiumwein vinifiziert wird.
  • Außerdem ist der Genossenschaftsanteil im Süden wesentlich höher, während im Norden sogenannte Négociants, Händler, agieren.
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