Weinglossar

Müller-Thurgau (Rivaner)

Professor Hermann Müller aus dem Schweizer Kanton Thurgau verdankt die Sorte ihre Existenz und ihren Namen: Er lebte von 1850 bis 1927 und züchtete in Geisenheim diese Rebsorte aus Riesling und Madeleine Royal. Schon in den 1920er Jahren – also noch zu Lebzeiten des Züchters – wurde die Rebe nach ihm benannt (ähnlich wie bei Georg Scheu oder auch Fritz Zweigelt, allerdings ohne dass Hermann Müller vor seinem Tod politisch noch auffällig geworden wäre).

In Deutschland gab der Müller-Thurgau in den 1990er Jahren seine Führungsposition an den Riesling ab, doch mit einem Flächenanteil von über 13 Prozent hat der Rivaner – wie die trockene, jugendlich-leichte und frische Variante auch genannt wird – nach wie vor eine überragende Bedeutung im deutschen Weinbau: den knapp 400 Hektar in der Schweiz stehen überwältigende 13.550 Hektar in Deutschland gegenüber, was einem Rebflächenanteil von 13 Prozent entspricht. Überwiegend angebaut wird er in:

Dass er so erfolgreich ist, verdankt Müller-Thurgau dem Umstand, dass er so unkompliziert ist: mit seiner milden Säure und seinem blumigen, feinfruchtigen Muskataroma ist Müller-Thurgau ein leicht zugänglicher Wein, entsprechend wird er meist in Edelstahl ausgebaut, da so gut die Frische und der Sortenduft erhalten werden können. Aber er ist auch ertragssicher: Er reift früh und stellt keine großen Ansprüche bezüglich des Standorts. Müller-Thurgau steht deshalb auch in allen deutschen Anbaugebieten.

Einer der besten Müller-Thurgau Deutschlands kommt von Christian Stahl und ist aus der Lage Tauberzeller Hasennestle in Franken.

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