Beim Grauburgunder handelt es sich um eine helle Knospenmutation des Blauen Spätburgunders, der Weiße Burgunder kann als Fortsetzung dieser Mutation über den Grauburgunder betrachtet werden – mit etwas mehr „Weißweincharakter“.
Weißburgunder stellt – wie auch der Spätburgunder – hohe Ansprüche an Boden und Klima: bevorzugt werden warme, möglichst tiefgründige und kräfige Böden sowie exponierte, trockene und warme Lagen. Die Sorte ist unproblematisch im Anbau und kann durch eine lange Reifezeit hohe Mostgewichte erreichen. Sie zeichnet sich durch eine frische, elegante Säurestruktur und feine Frucht (Nussaromen sind charakteristisch bei gereiften Weissburgundern) aus und eignet sich deshalb ideal als Menüwein.
In Deutschland sind mehr als 4.100 Hektar oder knapp fünf Prozent mit Weißburgunder bestockt. Sie gedeiht überall dort, wo es für den Riesling schon zu heiß ist und profitiert insofern von der Klimaerwärmung. Entsprechend zählt sie zu der Rebsorte mit der meisten Rebflächenzunahme in Deutschland, das im internationalen Vergleich inzwischen hinter Italien folgt. Insbesondere Baden gilt mit 1.200 Hektar als führend, gefolgt von der Pfalz und Rheinhessen mit jeweils 950 Hektar.