Weinglossar

Frankreich

Auf etwa 800.000 Hektar Rebfläche werden in Frankreich circa 46 Millionen Hektoliter Wein pro Jahr produziert. Etwa die Hälfte davon, genau gesagt 45 Prozent, entfallen dabei auf Wein aus sogenannten Appellationen, geschützten Ursprungsgebieten. Man unterscheidet in diesem Zusammenhang zwischen:

  • Appellations d`Origines Protégées (AOP)
    • Qualitätsweine aus geschützter Herkunft („AOP“ ist in Deutschland eine „geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.)“, gilt also für Weine mit kontrollierter und garantierter Herkunfts- und Qualitätsbezeichnung)
  • Indication Geographique Protégée (IGP)
    • 28 Prozent der französischen Weine sind „Landweine“ beziehungsweise Weine aus einer „geschützten geografischen Angabe (g.g.A.)“
  • Vin de France
    • Elf Prozent der Weine stammen aus der untersten Stufe der Qualitätspyramide
  • (aus dem restlichen Traubenmaterial werden „Eaux de Vins“, Weinbrände wie beispielsweise Cognac, gemacht)

Es gibt etwa 450 AOPs und 100 IGPs in Frankreich. Zentrales Ziel des Weinbaus ist es, dass jeder Wein den typischen Charakter der Weine seiner Ursprungsregion haben soll und das jeweilige Terroir wiedergibt. Das wird vom „Institut National des Appellations d`Origine des Vins et Eau-de-Vie-de Vins (INAO)“ kontrolliert.

Frankreich_Weinanbaugebiete

Anbaugebiete

Die Appellationen befinden sich in insgesamt 16 Weinbauregionen des Landes für Qualitätsweinbau. Von Nordwesten im Uhrzeigersinn nach Südwesten sind das:

Klimaregionen

Frankreich läßt sich grob in vier verschiedene Klimaregionen einteilen:

  • kühles maritimes Klima im Nordwesten (zum Beispiel an der Loire)
    • viel Niederschläge (durchschnittlich 900 bis 1.000 Millimeter jährlich), dadurch erhöhte Pilzgefahr
    • Wolkenbildung und begrenzte Sonnenstrahlung, was zu verlängerten Reifezeiten führt
    • dieses Klima eignet sich zur Kultivierung insbesondere folgender Rebsorten: Sauvignon Blanc, Chenin Blanc, Gamay und Cabernet Franc
  • kühles kontinentales Klima im Nordosten (Champagne, Elsass, Burgund)
    • heiße Sommer und kalte Wintern,
    • hohe Kontinentalität beziehungsweise Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht, was Säureabbau verhindert
    • im Elsass sorgen die Vogesen für Regenschutz, das heißt wenig Niederschlag
    • geeignetes Klima für Riesling, Sylvaner, Gewurztraminer, Chardonnay und Pinot Noir
  • warmes maritimes, mediterranes Klima im Südosten (Beaujolais, Rhône, Provence, Languedoc-Roussillon)
    • geringe Temperaturunterschiede zwischen den Jahreszeiten
    • Mittelmeer fungiert als Wärmespeicher
    • viel Sonne bedeutet viel Zucker in der Traube, das Aroma wird „gelbfruchtiger“, der Körper voller
    • Rebsorten, die sich in diesem Klima wohl fühlen sind: Gamay, Chardonnay, Marsanne, Roussanne, Viognier, Mourvèdre, Carignan, Grenache, Syrah
  • warmes maritimes, atlantisches Klima im Südwesten (Bordeaux, Sud-Ouest)
    • viel Regen das ganze Jahr über (durchschnittlich 950 Millimeter)
    • hohe Luftfeuchtigkeit, was zu einem erhöhten Pilzrisiko führt
    • insbesondere Bordeaux profitiert vom warmem Golfstrom, der Frühjahrsfröste verhindert und für eine lange Reifezeit gewährleistet (Cabernet Sauvignon würde hier sonst nicht reifen)
    • geeignete Rebsorten für dieses Klima sind: Cabernet Sauvignon, Merlot, Malbec, Tannat, Muscadelle, Sémillon, Ugni Blanc
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