Das Beaujolais erstreckt sich über 55 Kilometer von den Granithügeln unmittelbar südlich von Mâcon im Burgund bis zum wesentlich flacheren Land nordwestlich von Lyon an der Rhône. Insgesamt wird im Beaujolais fast ebenso viel Wein wie in den burgundischen Anbauregionen zusammen erzeugt. Entsprechend uneinheitlich sind die 20.000 Hektar Rebfläche.
Der Boden im Beaujolais zieht eine scharfe Trennlinie, die nördlich von Villefranche verläuft: Südlich davon liegt das untere Beaujolais mit Tonböden über Granit und Kalk (Tonboden ist zu kalt, um alle Geschmacksstoffe in den Beeren zur Reife zu bringen). Der Norden der Region, das obere Beaujolais, erstreckt sich auf Granit mit sandigen Lössböden.
Auf diesen nährstoffarmen Granitböden, die aber gut durchlässig und wärmespeichernd sind, gedeiht die frühaustreibende und reifende Gamay-Traube, die sich in kühlen Regionen wohl fühlt, am besten. Auf nährstoffreicheren Böden würde sie zu hohe Erträge von minderer Qualität bringen. Gamay macht im Beaujolais 99 Prozent der Produktion aus, nur ein Prozent Chardonnay (für „Beaujolais Blanc“).
Von jeher wird die Gamay-Traube einzeln gestützt, das heißt in der Region wird traditionell der Gobelet-Rebschnitt praktiziert, bei dem die Reben auf Zapfen um den Kopf des Stammes herum zurückgeschnitten werden. Anschließend bindet man die Triebe zusammen, um sie aufrecht zu halten (man verwendet inzwischen aber auch Drahtrahmensysteme für eine bessere maschinelle Bearbeitung).
Das Gros der Gamay-Weine durchläuft im Beaujolais eine Kohlensäuremaischung, auf der Ebene der Crus aber findet mehrheitlich eine traditionelle Vergärung „à la Bourguignonne“ mit Eichenholzausbau für langlebigere Weine statt. Bei der Kohlensäuremaischung, auch „maceration (semi-)carbonique“ genannt, enthält der Saft viel Zucker und viel Farbstoff, aber wenig Tannin. Entsprechend sind die Weine eher frisch-fruchtig, lebendig und leicht, duftend und haben Aromen von Himbeere und Kirsche – und allenfalls mittlere Tannine. Am besten man trinkt sie leicht gekühlt.
Im Beaujolais gibt es eine Hierarchie der Appellationen an deren Spitze zehn Crus stehen. Darunter dürfen sich 39 Gemeinden AOP Beaujolais Villages nennen, gefolgt von der regionalen AOP Beaujolais, deren Weine insbesondere aus dem Süden und Osten der Region kommen, wo sich das Schwemmland des Flusses Saône erstreckt. Auch ein Großteil des Beaujolais Nouveau oder Primeur entsteht hier. (Der Primeur kommt am 3. Donnerstag im November auf den Markt.) Beide haben einen schlanken Körper und wenig Tannin, Aromen roter Beerenfrüchte und Bananennoten sowie Aromen von Kirschwasser wegen der Kohlensäuremaischung.
Die 39 Gemeinden für den AOP Beaujolais Villages liegen vornehmlich im Norden und Westen auf Hügeln mit Granitböden. Die zehn Cru-Gemeinden mit eigener Appellation sind:
- St.-Amour
- Juliénas
- Chénas
- Moulin-À-Vent (strukturierte Beaujolais)
- Fleurie (duftige Beaujolais)
- Chiroubles
- Morgon (kernige Beaujolais mit frischer Frucht)
- Brouilly (duftig)
- Côte de Brouilly
- Regurié

Das Gros der Weine stammt aus Brouilly, Fleurie, Moulin-à-vent und Morgon, einem 2.000-Seelen-Dorf mit 1.130 Hektar Rebflächen, das nach Brouilly das zweitgrößte Anbaugebiet im Beaujolais ist. Die besten Lagen befinden sich hier an den steilen Abhängen des Urzeitvulkans Côte du Py auf kargen Granitböden, wo die Gamays besonders robust, kernig, und langlebig ausfallen.