Auf etwa 36.000 Hektar wird in den beiden seit 1993 geteilten Ländern circa 0,6 Millionen Hektoliter Wein erzeugt, etwa die Hälfte davon in Tschechien, das aus den alten Regionen Böhmen und Mähren besteht. Das Klima hier ist relativ kühl und üblicherweise recht trocken (zentraleuropäisches, kontinentales Klima). Die Lese beginnt im September/Anfang Oktober und dauert bis November. Die Anbautechniken entsprechen jenen in den großen westeuropäischen Weinbauländern, die Qualitätskontrollen sind auf die jeweilige Rebsorte beschränkt und auf einen einfachen Test des Mostgewichts.
Die an Sachsen grenzende Weinregion Böhmen verfügt über 720 Hektar Rebland, das sich im Nordwesten des Landes vorwiegend am rechten Elbufer erstreckt. Hier entstehen leichte Weine aus Pinot Noir und Riesling. Der überwiegende Großteil von Tschechiens Weinen kommt aber aus Mähren. Die rund 18.000 Hektar konzentrieren sich auf das Gebiet südlich der Stadt Brünn. Die warmen Kalksteinhänge des Pálava-Hügellandes sind berühmt für ihre Flora – die Subregion Znojmo insbesondere für ihre Weißweine (Sauvignon Blanc, Grüner Veltliner/Veltinské Zelané, Riesling/Ryzling), ebenso die Subregionen Mikulov (Chardonnay, Pinot blanc und Pinot gris) und Slovácko an der Grenze zur Slowakei.

In der Slowakei gibt es neun Untergebiete für Weinbau, die sich vornehmlich im Südwesten um Bratislava an den Donaunebenflüssen Hron (Gran), Nitra (Neutra) und Váh (Waag) befinden. Die Donau kommt hier aus Österreich und bildet ab Devin für etwa sieben Kilometer den Grenzfluss zwischen beiden Ländern. Die Burgruine Devin gehört bereits zum Kreisgebiet von Bratislava. Sie liegt an einem strategisch wichtigen Punkt oberhalb der March, die hier in die Donau mündet, und war deshalb über die Jahrhunderte immer wieder umkämpft. 1950 wurde unterhalb der Burg der Eiserne Vorhang errichtet.
Etwas weiter flussabwärts von Bratislava hat sich die Donau ein großflächiges Inselgebiet geschaffen, dass sich die Slowakei und Ungarn teilen. Der weitaus größere ungarische Teil heißt Szigetköz. Nach Österreich hin grenzen die Weinberge Nitras direkt ans Weinviertel. Die Region im Osten, beim ungarischen Tokaj, ähnelt in Klima und Boden derselben. In den Orten Kistoronya, Szoloske und Satoral Janhely darf sogar Tokajer gemacht werden. Internationale Sorten dominieren, ansonsten gibt es aber auch einige slowakische Sorten, die früher reifen und einen höheren Zuckergehalt sowie vollere Aromen bieten. Es gelten die europäischen Qualitätsstufen, die höchste erhält den DSC-Status („Districtus Slovakia Controllatus“).
Generell eignen sich das wärmere Klima und die tieferen, fruchtbaren Böden der Südslowakei besser für Rotwein, besonders für Cabernet Sauvignon und Frankova (Blaufränkisch). Die kargeren, steinigeren Böden der kleinen Karpaten östlich der Hauptstadt Bratislava sind Weißwein-Revier. Nur ein geringer Teil der Produktion wird exportiert – und dann vornehmlich nach Tschechien.